Noch atmet’s das Tal  šeǝ diha dǝlina

Wahrnehmung von Minderheitensprachen im öffentlichen Raum

Der Förderungsverein GailtalMuseum lud im Rahmen des mehrjährigen Veranstaltungsreigens zu einem zweisprachigen Abend.

Der sonnseitige Gailtaler slowenische Dialekt, welchen die Panagorce, die Bewohner des „Bergels“, pflegen, stand im Mittelpunkt der literarischen Lesung.

Fotos Sophie Leitner

Am Vorabend des Landesfeiertages, welcher der Volksabstimmung gedenkt, bei der sich vor 105 Jahren beide Volksgruppen zur historischen Einheit Kärntens bekannt haben, wurden Gedichte, Kurzgeschichten und Miniaturen von Gertraud Kleewein, Gerlinde Kreiger und Volker Pawliska vorgetragen. Sie erzählen von der Lebensart der windischen Gailtaler, von einem Leben, an das sich die älteren Generationen noch erinnern können, sowie von den Menschen, die dieses Leben gelebt haben. Jedes Gedicht erzählt eine kleine Geschichte: Über die Häuser, die Dörfer, oder wie die Schule einmal aussah sowie von der windischen Hochzeit des Autors. Es sind Geschichten über heitere und dunkle Zeiten. Von Hermann Fritz wurden sie meisterlich in den sonnseitigen Dialekt der Panagorce übertragen.

Das Quartett Karnitzen begleitete die Lesung mit den stimmungsvollen Liedern, welche insbesondere im Gedenken an ihren Sangesbruder Hermann Fritz intoniert wurden.

Leider gibt es nur mehr sehr alte aktive Sprecher dieses Dialektes, deshalb startete an diesem Abend auch ein Filmprojekt der Dialektforscherin Dr. Herta Maurer-Lausegger, um diese alte Überlieferung entsprechend zu dokumentieren.

Mehr Bilder und Hintergrundinformationen:

https://gailtal-journal.at/leute/noch-atmets-das-tal-see-diha-delina-ein-historischer-abend-im-gailtalmuseum